Managed Intensive Grazing

Artgerechte Pferdeweide

Eine Einführung

Managend Intensive Grazing – eine gezielte Stoßbeweidung – ist eine spezielle Weidemanagementmethode, bei der die Beweidung der Pferde in bestimmter Weise gesteuert wird, um eine nachhaltige und gesunde Beweidung zu erreichen.

Hier biete ich dir einen kurzen Einblick ein das Weidemanagement nach diesem Konzept.

Weideaufteilung

  • Teile die Weide in kleinere Abschnitte, auch auf. Diese Abschnitte sollten groß genug sein, um den Pferden ausreichend Gras und Platz zum Bewegen zu bieten, aber klein genug, dass sie innerhalb eines relativ kurzen Zeitraums „leergefressen“ werden können.
  • Du kannst die Weidestücke (Paddocks) mit festen Zäunen oder mit mobilen Elektrozäunen abgrenzen, um die Bewegung der Pferde zu kontrollieren. Mobile Zäune eignen sich besonders am Anfang, denn wahrscheinlich wirst du etwas experimentieren, bis du eine optimale Lösung gefunden hast.

Rotationsweide

  • Wende die Rotationsweide an, indem du die Pferde regelmäßig von einem Weidestück zum nächsten umstellst. Dadurch können sich die bereits beweideten Flächen erholen und das Gras kann nachwachsen, bevor die Pferde erneut darauf zugreifen.
  • Dies entspricht prinzipiell der allgemeinen Rotationsbeweidung, nur dass die Aufenthalte auf den einzelnen Weidestücken hier deutlich kürzer sind.
  • Die Länge der Weidezeit und Ruhezeit in jedem Paddock hängt von der Vegetation und der Anzahl der Pferde ab. Der Zeitplan sollte so angepasst werden, dass eine Überweidung vermieden wird. Achte darauf, dass das Gras nicht kurz abgefressen wird. Ich halte es so, dass ich die Weide wechsele, wenn die Gräser noch mindestens 20 cm hoch sind.

Weidepflege

  • Überwache den Zustand der Weide regelmäßig. Achte auf Anzeichen von Überweidung, wie abgefressenes Gras oder eine zu kurze Grasnarbe an einzelnen Teilflächen. Lass lieber zu viel stehen als zu wenig.
  • Wenn das Gras zu kurz wird oder die Vegetation abnimmt, lasse das betreffende Paddock ruhen und wechsle die Pferde in ein anderes Paddock.
  • Entferne bei Bedarf unerwünschte Pflanzen wie Ampfer, damit diese insgesamt reduziert werden, Mähen oder Mulchen der Weidereste ist in der Regel NICHT sinnvoll. Je mehr Weiderest auf der Wiese verbleibt, desto schneller, besser und artenreicher wird sie nachwachsen.

Kotmanagement

  • Je nach Bodensituation und Wetter ist es wichtig, dass die Äppel der Pferde regelmäßig entfernt werden, um die Weide vor Kontamination zu schützen. Wenn dein Boden nährstoffarm und eher trocken ist, kann es aber auch sinnvoll sein, nicht abzuäppeln, um dem Boden Nährstoffe zurück zu geben und die Qualität von Boden und Aufwuchs zu verbessern.

Ruhezeiten

  • Lasse die Weideflächen regelmäßig für längere Zeiträume ruhen, besonders auch während der Wintermonate, wenn das Gras nicht aktiv wächst. Die Ruhezeiten sollten der jeweiligen Wachstumsperiode angepasst werden.

„Managend Intensive Grazing“ ist darauf ausgelegt, die Gesundheit der Weideflächen zu fördern, eine nachhaltige Beweidung zu ermöglichen und die Futterqualität für die Pferde zu verbessern. Eine sorgfältige Beobachtung der Weide und der Pferde ist entscheidend, um das Weidemanagement entsprechend anzupassen und die besten Ergebnisse zu erzielen.

Salz – weißes Gold?!

Wie bei fast allem gilt auch hier natürlich „Allein die Dosis macht, dass ein Ding kein Gift ist“ (Paracelsus). Aber was ist eine geeignete Dosis für unsere Pferde?

Was ist überhaupt Salz?

Salz besteht aus Natrium und Chlorid und ist notwendig, um den Wasserhaushalt, den Säuren-Basen-Haushalt des Körpers und den osmotischen Druck zwischen den Zellen zu regulieren.

Wieviel Salz ist gut?

Dabei variiert der Salzbedarf deines Pferdes sehr stark insbesondere damit, wie stark es schwitzt. Mit jedem Liter Schweiß verliert das Pferd mehrere Gramm Natrium und Chlorid. Der Grundbedarf eines Pferdes (mit ca. 500 kg) liegt bei mindestens 3Gramm Natrium und 2 Gramm Chlorid ohne die Berücksichtigung des Schweißverlustes in Ruhe. Bei Sport, Stress und warmen Temperaturen, aber auch bei Durchfall geht mehr Salz verloren, sodass der Bedarf deutlich höher ausfällt.

Muss Salz zugefüttert werden?

Besonders der Natriumbedarf ist über das Grundfutter regelmäßig nicht gedeckt.
Besonders bei Weidegang verschiebt sich das Elektrolytverhältnis oft ungünstig. Ein Überschuss mit Kalium und Stickstoff bei Mangel an Natrium kann dabei insbesondere auch das starke Anschwellen des Mähnenkamms bei stoffwechselempfindlichen oder bereits -gestörten Pferden begünstigen, das häufig in engem (zeitlichen) Zusammenhang mit Hufrehe steht.

Besonders bei rehegefährdeten Pferden ist hier – neben einer Beschränkung des Weidegrases – die Zugabe von Salz essentiell.
(Im Akutfall sind hier auch weitere Maßnahmen notwendig, gerne unterstütze ich dich gemeinsam mit deinem Tierarzt ganzheitlich.)

Dabei nehmen viele Pferde nicht genug Salz durch frei zugängliche Lecksteine zu sich, sodass eine Zugabe über das Krippenfutter sinnvoll erscheint.

Welches Salz?

Ich gebe meinen Pferden verschiedene Arten von Natursalz, die unbehandelt und frei von Zusatzstoffen sind.

Wieviel Salz?

Hier variieren die Empfehlungen. Ich gebe meinen Kleinpferden ca. 1,5 EL (ca. 25 Gramm) Salz zum Futter, wenn sie schwitzen auch deutlich mehr.
Der NRC-Bedarf liegt zwischen 25 g und ca. 100 g pro Tag für ein Pferd mit 500 kg je Arbeitsbelastung des Pferdes. Der maximal tolerierbare, also nicht toxische, Wert liegt bei 6 Prozent der Futteraufnahme oder 600 g für ein 500 kg schweres Pferd, das insgesamt 10 kg Futtermittel aufnimmt. Pferde nehmen nicht einmal annähernd diese Menge an Salz auf.