Heilpflanzenportrait Brennnessel

Weil es fast April ist und aktuell viele Pferde eine Stoffwechselunterstützung gut gebrauchen können: 


Wildkräuter im April: die Brennnessel  


Die große Brennnessel (Urtica dioica) – Große Nessel, Gichtrute, Donnernessel, Hanfnessel, Saunessel, Tausendnessel, Teufelskraut – ist als sogenanntes Unkraut den meisten Menschen bekannt. Dabei handelt es sich um eine wichtige Heilpflanze.
Die Pflanze ist in Mitteleuropa sehr verbreitet, sie wächst auch in Amerika, Nordafrika, Kanada und Alaska. Sie findet sich an diversen Standorten, wobei sie nährstoffreichen, humosen, feuchten und stickstoffreichen Boden bevorzugt. Bei der Brennnessel handelt sich um eine mehrjährige, ausdauernde Pflanze mit verschiedenen Unterarten. Die Brennnessel erreicht in der Regel eine Höhe von bis zu anderthalb Metern. Je nach Standort kann die Wuchshöhe zwischen 40 und 320 Zentimetern variieren. Ihr Stängel ist aufrecht und vierkantig, er verzweigt sich nicht. Die Blätter sind gestielt, kreuzständig und gegenständig, länglich, herzförmig und grob gesägt. Stängel und Blätter sind mit Brennhaaren besetzt, diese bestehen aus Kieselsäure und enthalten Ameisensäure. Die Brennnesselblüten sind grünlich oder weiß-gelblich bis hellbraun und hängen von den oberen Blattständen in Rispen herab. Die Blüte reicht von Mai bis November. Nach der Blüte bildet die Brennnessel ca. 1 Millimeter lange grüne Nussfrüchte, welche je einen Samen enthalten. Die Wurzeln sind gelblich-weiß bis braun und weit verzweigt. 

Inhaltsstoffe


Das Kraut enthält Vitamine, besonders Vitamin C, Provitamin A, Kalzium, Magnesium, Kalium, Kieselsäure, Eisen, Carotinoide, Eiweiß, Flavonoide, Histamin und Sekretin. 

Wirkungsweise
Die Brennnessel wirkt blutstillend, blutbildend und blutreinigend sowie blutdrucksenkend. Sie regt den Stoffwechsel an, fördert die Verdauung sowie Durchblutung und wirkt harntreibend sowie schleimlösend und milchbildend. Die Brennnessel wirkt blutzuckersenkend, entgiftend und haarwuchsfördernd. Sie hemmt Entzündungen, stimuliert das Immunsystem und wirkt schmerzlindernd.

Anwendungsgebiete 
Es werden vorwiegend die Wurzeln und Blätter der Brennnessel verwendet. Das Pferd sollte alle Kräuter grundsätzlich als Einzelkraut pur angeboten bekommen. Voraussetzung ist die ständige Verfügbarkeit von Heu. Neben dem getrockneten Kraut und der getrockneten Wurzel nehmen Pferde häufig gerne angewelkte Brennnesseln, welche nach dem Schneiden ein paar Stunden bis Tage liegen.


Stoffwechsel und Entgiftung
Die Brennnessel eignet sich hervorragend um den Stoffwechsel und die Entgiftung anzuregen. Sie kann als Frühjahrskur eingesetzt werden, um den Körper nach dem Winter zu entschlacken. Die Pflanze kann auch helfen, Schwermetalle auszuleiten. Sie kann dein Pferd bei Hufrehe unterstützen.


Blase und Niere
Sie wirkt harntreibend entwässernd und hilft die Blase und Nieren zu reinigen, auch bei Infektionen in diesem Bereich lässt die Brennnessel sich hervorragend einsetzen. Sie kann gegen Nierenschwäche, Nieren- und Blasenentzündungen, bei Harnleiterstörungen, Nierengrieß, Reizblase und auch bei gutartigen Vergrößerungen der Prostata eingesetzt werden.


Bewegungsapparat
Auch bei Rheumatismus und Gicht kann die Brennnessel durch ihre entgiftende, entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkung lindernd wirken. Auch bei Arthroseschüben kann sie deinem Pferd helfen. Die Brennnessel hilft allgemein chronische Beschwerden des Bewegungsapparates zu lindern.


Haut
Die reinigende Wirkung wirkt sich auch auf die Haut positiv aus. Die Pflanze kann ebenfalls beim Sommerekzem sowie allgemein bei Hautjucken und Nesselsucht unterstützend eingesetzt werden. Sie wirkt außerdem gegen Hautschuppen. Insgesamt hilft die Brennnessel häufig gegen chronische und allergische Hautbeschwerden.
Die Brennnessel wirkt anregend und kann Frühjahrsmüdigkeit und Appetitlosigkeit eingesetzt werden. Sie hilft, die Verdauung zu regulieren und kann aufgrund ihres hohen Eisengehalts gegen Blutarmut verwendet werden.
Bei Entzündungen kann die Brennnessel ebenfalls hilfreich sein.


Atemwege
Auch bei Atemwegserkrankungen kann die Pflanze durch ihre schleimlösende und entzündungshemmende Wirkung Linderung bringen. Die Brennnessel reinigt die Lunge. Sie hilft, chronische Atemwegsbeschwerden zu lindern und kann durch ihre antiallergene und entzündungshemmende Wirkung Allergien allgemein mildern.
Äußerlich kann Brennnesseltinktur gegen Haarausfall helfen.
Die Brennnesselsamen sind sehr nährstoffreich und können in der Rekonvaleszenz unterstützend wirken.

Nebenwirkungen
Als Marspflanze (s. u.) kann sie hitzige Zustände weiter erhitzen, etwa einen hohen Bluthochdruck weiter erhöhen und Entzündungen verstärken (wenn Entzündungen als Heilprozess gesehen werden, so kann dies jedoch durchaus sinnvoll sein). Auch kann die Brennnessel chronische Zustände wieder in Gang bringen. 
Bei eingeschränkter Herz- und Nierentätigkeit sollte die Pflanze nur mit Bedacht eingesetzt werden.


Verwechslung 
Die Brennnessel kann mit der Taubnessel verwechselt werden, welche keine Brennhaare hat und andere Blüten trägt. Die Wirkung der Taubnessel ist ähnlich, jedoch deutlich schwächer, sie ist ungiftig. 


Sammeltipps 
Die Brennnessel kann von März bis August geerntet werden. Im Frühjahr sind die jungen Blätter noch relativ mild. Brennnesselsamen werden im frühen Herbst geerntet. 


Sonstige Verwendung
Wenn dein Pferd dir Brennnessel übrig lässt, kannst du sie auch selbst in Salaten Kräuterbutter und -quark und in Pesto verwenden. Auch gegart kann sie etwa Suppen beigegeben oder wie Spinat zubereitet werden. Der Geschmack ist würzig herb und aromatisch Du kannst aus den getrockneten Blättern auch Brennnesseltee zubereiten. Die Brennhaare werden durch Erhitzen, Trockenen oder Pürieren unschädlich gemacht.

Nach Rudolf Steiner ist die Brennnessel die größte Wohltäterin unter den Pflanzen, nach Maria Treben die beste Heilpflanze.
Nach der Signaturenlehre ist Brennnessel dem Mars zuzuordnen und eine Marspflanze mit starker Wirkung. Sie ist sehr wehrhaft, kann sich gut abgrenzen, Raum einnehmen und verteidigen. Er kann deinem Pferd also helfen, sich gegenüber anderen Pferden besser durchzusetzen und ihm zu mehr Energie verhelfen. 

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